schauen, was noch geht, schauen, ob es noch zappelt.

 

Claus Prokop im Gespräch mit Peter Sandbichler

 

Redaktionell bearbeitet von Renata Šikoronja im Februar 2001

 

Peter Sandbichler: Lieber Claus, du hast Architektur studiert. Wie hat der Wechsel von der Architektur zur Malerei stattgefunden. Was waren die Gründe dafür?

 

Claus Prokop: Dafür gab es kein auslösendes Moment. Der Hauptgrund war sicher, dass mir die handwerkliche Umsetzung gefehlt hat. Zwischen Planung und Ausführung lagen mir zu viele Schritte. 

 

P.S.: Also deshalb diese direkte Vorgehensweise, die deine Malerei an sich hat?

 

C.P.: Es ist wahrscheinlich deshalb die Malerei geworden, weil es die direkteste und unmittelbarste Umsetzung eines Gedankens in ein Endprodukt ist: Jeder Punkt oder Strich steht genau so da, wie ich ihn gesetzt habe. Es gibt keine Vorstufen oder Skizzen.

Ich mag es auch nicht, Arbeiten zu delegieren, und am liebsten mache ich alles selber, weil ich einen direkten Bezug zu meinen Arbeiten brauche.

 

P.S.: Deine Bilder wirken sehr ungeplant, obwohl es sehr wohl tragende ”Patterns” oder Strukturen gibt. Du legst dich – ich drücke es einfach aus – auf eine Art von Punkten fest, die dann die ganze Fläche bedecken. Wie ist diese Idee entstanden?

 

C.P.: Das sind mehrere Fragen in einer. Diese Thematik leitet sich von einer Serie von abstrakten Landschaftsbildern her, die am ehesten dem Blick aus einem Flugzeug auf Felder entsprachen. Ich habe Elemente, die ich zur Strukturierung einzelner Flächen verwendet habe zum Thema eines Bildes gemacht. Das erste Bild dieser Art, eine Schnittstelle zwischen zwei Serien, ist in New York zur Halloweenzeit entstanden, als die ganze Stadt voll mit Kürbissen war. Das war das erste Mal, dass ich eine Fläche mit Punkten gemalt habe.

Bilder entstehen bei mir sehr spontan, denn mir ist wichtig, ihnen ihr Eigenleben zu lassen. Ich habe anfangs zwar eine Idee, aber das heißt nicht, dass ein Bild so aussehen muss, wie ich es mir vorgestellt habe. Es kann also ohne weiteres passieren, dass ich mit einem orangen Bild beginne aus dem dann am Ende ein zartgraues wird. 

 

P.S.: Das heißt also, dass du sehr traditionell an die Malerei herangehst. Du hast ein Atelier, du bespannst deine Leinwände, und dann beginnst du einfach zu arbeiten, ohne großen Plan, ohne ein Konzept?

 

C.P.: Naja, dahinter steht schon so etwas wie ein Konzept, nur ohne eine konkrete Botschaft. 

Extrem wichtig ist mir der autistische Schaffensprozess – also ich alleine im Atelier und meine Bilder. Es gibt eine Geschichte hinter den Bildern, nämlich dass sie sich aus Landschaftsbildern entwickelt haben, dass sie von Systematik im Sinne von Ordnung und Chaos handeln, dass es in einem chaotischen System immer wieder nicht chaotische oder unserem ortogonalen Denken entsprechende Unterordnungen gibt, nach denen das Auge sucht, auch wenn sie nicht wirklich da sind. Es geht mir nicht um eine Abstrahierung der Landschaft oder einer konkreten Struktur, sondern vielmehr um die bildliche Niederbringung einer Möglichkeit, wie organische Strukturen funktionieren können; um ein Übergitter, das sich quer durch die ganze Natur zieht.

 

P.S.: Du bist jetzt in deinen Interventionen im öffentlichen Raum sogar dazu übergegangen, diese Strukturen von den Bildern direkt abzunehmen, auf Folie zu drucken und auf Glas zu applizieren.

 

C.P.: Wobei die Strukturen nicht direkt von den Bildern abgenommen sind. Bei der Arbeit für die Gumpendorferstraße war es zum Beispiel ein 1:1-Scan eines Bildausschnittes, den ich am Computer überarbeitet und aus den Einzelelementen eines kleinen Ausschnittes eine neue, große Fläche entwickelt habe. Von der Idee her war es als ”All Over Pattern” gedacht, das über alles Mögliche gelegt werden kann. Als zusätzlicher Spannungseffekt kam hinzu, dass dieses abstrahierte Bild – im Sinne der nochmaligen Abstraktion meiner eigenen Bilder – durch das was sich dahinter befindet Leben und Farbe bekommt.

 

P.S.: Das meint die Einbeziehung des Betrachters.

 

C.P.: Ja, des Betrachters und der Umgebung, denn es entstehen durch die semitransparente Folie und das Dahinter, das sich in welcher Geschwindigkeit immer bewegt, vollkommen neue, temporäre Unikate.

 

P.S.: Bei deinen kinetischen Objekten verwendest du wieder Teile von deinen Bildern.

 

C.P.: Die kinetischen Objekte haben sich parallel zu den Arbeiten mit den Fotokopien entwickelt. Die Geschichte dahinter ist, dass ich meine eigenen Bilder fotokopiere, daraus neue Bilder zusammensetze und diese noch einmal überarbeite.

 

P.S.: Also ergibt sich ein Arbeiten in mehreren Layern. Du legst eine Schicht über die nächste und eigentlich ist jedes Bild eine weitere Schicht über das vorhergehende Bild. 

 

C.P.: Vielleicht könnte man das so ausdrücken, dass ich im Endeffekt an einem einzigen Bild arbeite, oder übertrieben formuliert, alle Bilder sind Skizze für eine Idee, die ich weder verbal noch malerisch ausformulieren kann. 

 

P.S.: Und trotzdem beginnst du immer wieder ein neues Bild. Du malst ja nicht auf einer Leinwand ständig das gleiche Bild, sondern erreichst doch immer wieder ein Stadium, wo du das Bild als abgeschlossen betrachtest. Interessant finde ich dabei, dass der Fundus, aus dem du schöpfst, deine eigenen Bilder sind; es gibt also keine anderen Quellen, außer der ursprünglichen: die der Landschaftsmalerei. Jetzt ist es ein ”Immer-Weiter-Bearbeiten” von einem Bild. Eine naheliegende Frage aber ist, ob du auch wissenschaftliche Beobachtungen als Inspiration heranziehst?

 

C.P.: Ich ziehe sehr viel als Inspiration heran, einen Artikel über Ordnung und Chaos genauso wie einen Spaziergang über den Fischmarkt in Venedig; aber weder das eine noch das andere führen zu einer konkreten Umsetzung. In irgendeiner Form beeinflussen sich die Dinge, die ich aufnehme und kommen dann in Form von Bildern hervor. 

 

P.S.: Die kinetischen Objekte haben im Gegensatz zu den Bildern eigentlich etwas Lapidares an sich. Du verwendest alte, ausrangierte Elektromotoren, arbeitest mit Draht, integrierst Schnipsel von deinen Bildern. Diesen Arbeiten haftet fast schon eine mechanische Planung an, weil sie auch etwas tun, etwas können.

 

C.P.: Wobei dies eine sehr spontane Planung ist. Ich denke mir nicht, dass ich ein Objekt bauen möchte, das auf eine bestimmte Art und Weise funktioniert, sondern ich habe irgendwelche Teile und fange an diese aneinander zu fügen.

 

P.S.: Ist es ein ständiges Bestreben so ein Planen zu vermeiden? 

 

C.P.: Ich würde nicht sagen, es bewusst vermeiden zu wollen, aber ich strebe es auf keinen Fall an. Mir gefällt es, meiner Arbeit ihren Lauf zu lassen und sie nicht zu zwingen, irgendetwas für mich zu tun.

 

P.S.: Aber im öffentlichen Raum gehört doch ein gewisses Maß an Planung dazu.

 

C.P.: Das hat mit meinem Verhältnis zur Architektur zu tun. Mir ist der räumliche Bezug wichtig und es interessiert mich mehr und mehr, Bilder oder Arbeiten für konkrete Situationen zu schaffen.

 

P.S.: In welcher Tradition innerhalb der Malerei siehst du dich? Vielleicht ist Tradition hier nicht ganz das richtige Wort, aber ich meine schon Tradition, weil du dich auf einem Gebiet bewegst, das seit langer Zeit ein spannendes Medium ist. Wem fühlst du dich nahe in der Arbeit?

 

C.P.: Ich habe mir lange eingebildet, meine Arbeit von Information freihalten zu müssen und mich nicht um die Kunstgeschichte kümmern zu dürfen. Mittlerweile glaube ich, dass es vielleicht ein Fehler war, aber wahrscheinlich war es damals richtig für mich. Ich wollte mein eigenes Ding machen. Natürlich birgt meine Arbeit auch eine gewisse Egozentrik in sich, sonst käme man als Künstler einfach nicht weiter und würde sich auch nicht täglich acht bis zwölf Stunden alleine ins Atelier stellen und arbeiten. 

 

P.S.: Das habe ich auch angesprochen als ich gemeint habe, dass du dich in dem, wie du heute vorgehst, auf eine sehr traditionelle Form des Kunstschaffens, speziell auch innerhalb der Malerei, verlegt hast. Was aber nicht bedeutet, dass es immer so bleiben muss, oder? 

 

C.P.: Ich bin eigentlich bemüht das Spektrum meiner Arbeit kontinuierlich zu erweitern. Um hier aber die Frage über Tradition und Künstlerkollegen noch einmal aufzugreifen: das sind für mich Künstler wie Richard Diebenkorn, Mark Rothko oder Edward Hopper, also vor allem die abstrakte amerikanische Malerei. Und neben diesen faszinieren mich Ross Bleckner, Jean Scully oder der afrikanische Künstler Romuald Hazoumé, der Skulpturen aus gefundenen Gegenständen herstellt. Er hat einmal gesagt: ”Ich sehe den Dingen an, was sie werden wollen.” Er ist nebenbei auch Voodoo-Priester.

 

P.S.: Die kinetischen Objekte haben ja auch etwas an sich, was nicht unbedingt angenehm ist. Sie haben etwas Zitteriges.

 

C.P.: Ja, sie tragen eine gewisse Nervosität in sich. Vor kurzem hat ein Atelierbesucher eines dieser Objekte mit dem schönen Satz bezeichnet: ”Wie ein kleines Kind, das um Aufmerksamkeit heischt.”

 

P.S.: Da kommen wir zur wichtigsten Frage. Hat die Geburt deines Sohnes irgendwelche Spuren in deiner Arbeit hinterlassen?

 

C.P.: Ich habe mit den kinetischen Objekten nach der Geburt meines Sohnes begonnen. Ich glaube, sie haben irgendwie damit zu tun.

 

P.S.: Schöpfst du aus deinem Empfinden und Befinden?

 

C.P.: Beim Malen auf jeden Fall. Der Auslöser aber war weniger mein momentanes Befinden, sondern die Tatsache, dass ich durch die Schwangerschaft, die Geburt und das Dasein des Kindes mein Leben extrem reflektiert habe, meine eigene Kindheit, meine eigene Jugend. Dass die kinetischen Objekte aus zerlegten Radios, Kassettenrekordern oder Anrufbeantwortern hergestellt sind und diesen spielerischen Aspekt in sich bergen ist möglicherweise hier der Anknüpfungspunkt. 

 

P.S.: Hast du auch schon als Kind Gegenstände zerlegt?

 

C.P.: Selbstverständlich, ich habe sie zerlegt und nicht mehr zusammenbauen können. Ich hätte sie auch gerne wieder zusammengebaut, aber es ging einfach nicht. Am Dachboden meiner Eltern liegen wahrscheinlich nach wie vor Kisten mit zerlegten Geräten. Gewisse Teile schleppte ich seit Jahren mit mir herum, ohne zu wissen was ich damit machen werde. 

 

P.S.: Das Zerlegen eines Radios ist ein Eintauchen in eine elektronische Welt – in die Hardware – und führt bestimmte optische Strukturen ans Tageslicht, die man sonst nie sieht; Platinen zum Beispiel.

 

C.P.: Es ist eine unbekannte Welt, in der ich mich nicht auskenne. Ich kann Dinge zusammenlöten, kenne einfache Schaltungen, aber in Elektronik kenne ich mich nicht aus. Das Spannende am Zerlegen ist, dass ich gewisse Strukturen wiederfinde, die ich von woanders her kenne und in Bildern umgesetzt habe.

 

P.S.: Aufmachen, hineinschauen, hineinstecken, schauen, was noch geht, schauen, ob es noch zappelt.

 

C.P.: Dieser trashige Aspekt ist bei den kinetischen Skulpturen bewusst eingesetzt. Ich könnte mich anstrengen und wesentlich cleanere Objekte bauen, aber das interessiert mich nicht. Es geht mir eher um diesen Spannungseffekt, zu sehen, ob es funktioniert oder nicht, und wenn es einmal funktioniert, wie lange noch. 

 

P.S.: Speziell interessiert mich hier dieser Gegensatz der Objekte zu den Bildern. Die Objekte haben, weil sie irgendwann nicht mehr funktionieren werden, eine begrenzte Lebensdauer, die Bilder jedoch einen gewissen Ewigkeitsanspruch, sie sind gut gemacht, bestehen aus guten Materialien und basieren auf einem erprobten System.

 

C.P.: Das war auch der Punkt, warum ich mit den Arbeiten auf Fotokopien angefangen habe. Bilder zu malen fasziniert mich nach wie vor. Es fasziniert mich, mit Farben zu arbeiten, zunehmend auch mit unschönen Farben, und aus diesen eine Spannung zu erzeugen. Bei diesen Arbeiten entsteht nicht nur einfach ein Bild als gemaltes Bild, sondern die Bilder werden vervielfältigt – und das mit der gängigsten Methode, dem Bürokopierer. Dass ich Transparentpapier und nicht normales Kopierpapier gewählt habe, hat mit der sinnlichen Faszination des Materials zu tun. Zusätzlich gibt es einen größeren Spielraum, man kann beidseitig arbeiten, kann Schichten übereinander legen, Raum und Tiefe schaffen.

 

P.S.: Wenn ich mir ein normales Ausstellungs-Setting von dir vor Augen führe, sind da zum einen die Bilder, die man anschauen kann und zum anderen die Objekte, die etwas Zappelndes, Nervöses haben und irritierende Geräusche machen. Als Betrachter befinde ich mich in zwei verschiedenen Situationen. Geht es um diese gesamte Situation in einer Ausstellung, vielleicht um die Situation Betrachter-Bild aufzubrechen?

 

C.P.: In einer Ausstellung kann ich die Arbeiten in räumlichen und optischen Bezug zueinander stellen. Im Atelier ist der Bezug zwar da, aber der einzige Mensch, der ihn kennt, bin ich. Ich habe sonst nicht die Möglichkeit, meine Arbeiten in Szene zu setzen. Außer ich zeige sie einem Atelierbesucher. Aber das funktioniert anders, es läuft ab wie ein Film, ein Bild nach dem anderen.

 

P.S.: Sind die Objekte auch unter dem Aspekt entstanden in das traditionelle Malerei-Ausstellungs-Setting eine Irritation hineinzubringen? 

 

C.P.: Das war erst später. Die ersten sind aus einem gewissen Spieltrieb entstanden – mehr oder weniger zufällig. Ich habe mit Fotokopien gearbeitet und ein mit Kleber bestrichenes Papier auf einen Draht gehängt. Dem Ganzen habe ich lange keinerlei Beachtung geschenkt. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass es gut ist, dass in diesem Ding sehr viel steckt und es eine ganz andere Präsentation der Arbeit ist. Wenn ich Papierarbeiten hernehme, vor allem wenn sie bereits gerahmt sind, komme ich davon nicht weg, dass es Bilder sind. Ohne Zusatzinformation ist es nicht klar, dass es Fotokopien sind und dass sie ohne die vorher gemalten Bilder nicht hätten entstehen können. Das sind Bilder, die wahrscheinlich irgendwann einzeln in Wohnungen oder sonstigen Räumlichkeiten hängen werden und keinen Bezug mehr zueinander haben. Mit den Objekten schaffe ich es, die Arbeit aus dieser Konvention herauszuholen. Und je länger ich daran gearbeitet habe, desto faszinierender wurde es. Ich glaube es ist ein guter Zugang zum Thema Kunst, selbst fasziniert zu sein.

 

P.S.: Gut, dann belassen wir es bei der eigenen Faszination.

 

C.P.: Ich hoffe, es sind auch andere fasziniert.

look again to see what else is possible, look to see if it still twitches.

 

Claus Prokop in conversation with Peter Sandbichler

 

Edited by  Renata Šikoronja im February 2001

 

 

Peter Sandbichler: Claus, you studied architecture. What brought about the change from architecture to painting? What were the reasons for that?

 

Claus Prokop: There was not a specific moment that triggered it. The main reason was certainly that I was missing the implementation of craftsmanship. I felt there were too many steps between the planning and the execution.

 

P.S.: So that is the reason for this direct approach that your painting has?

 

C.P.: It was probably painting, because that is the most direct and immediate transformation of a thought into a final product: every dot and every line is there exactly the way I put it there. There are no preliminary stages or sketches.

I also don't like to delegate work, and I prefer to do everything myself, because I need to relate directly to my works.

 

P.S.: Your paintings have the effect of being very unplanned, even though there are certainly consistent "patterns" or structures. You stick to a type of dots - to put it very simply - which then cover the entire surface. How did this idea come about?

 

C.P.: There are several questions in one here. This theme is derived from a series of abstract landscape paintings that best correspond to a view of fields from an airplane. I took elements that I used to structure the individual surfaces and made them the theme of a painting. The first painting of this kind, an intersection between two series, was made in New York at Halloween time, when the whole city was full of pumpkins. That was the first time I painted a surface with dots. 

My paintings are created very spontaneously, because it is important to me that they retain a life of their own. In the beginning I have an idea, but that doesn't mean that a picture has to look the way I imagined it. So it can easily happen that I start with an orange picture that turns into a delicate gray one in the end.

 

P.S.: That means then that you have a very traditional approach to painting. You have a studio, you stretch your canvases, and then you simply start working without a grand plan, without a concept?

 

C.P.: Well, there is in fact a kind of concept behind it, but without a concrete message.

The autistic creative process is extremely important to me - in other words, me alone in the studio and my paintings. There are stories behind the pictures, specifically that they developed out of landscape paintings, that they deal with systems in the sense of order and chaos, that in a chaotic system there are subcategories that are not repeatedly absent, which are chaotic or correspond to our orthogonal way of thinking, which the eye looks for, even if they are not there. I am not concerned with an abstraction of landscape or a concrete structure, but rather in capturing in a picture a possibility of how organic structures can function; a superlattice running through the whole of nature.

 

P.S.: In your interventions in public space you have now even started to take these structures directly from the paintings, print them on sheets and apply them to glass.

 

C.P.: The structures are not taken directly from the paintings, though. For the work for the Gumpendorferstrasse, for example, I used a 1:1 scan of a picture segment that I revised on the computer and developed a new, large surface from the individual elements of a small segment. The idea was to create an "all over pattern" that could be placed over everything possible. An additional effect of tension came into it, because this abstracted picture - in the sense of another abstraction of my own paintings - attains life and color through what is behind it.

 

P.S.: This means the inclusion of the viewer.

 

C.P.: Yes, of the viewer and of the surroundings, because completely new and temporary originals are created through the semi-transparent sheet and what is moving behind it at any speed.

 

P.S.: You also use parts of your paintings for your kinetic objects.

 

C.P.: The kinetic objects developed in parallel to the works with photocopies. The story behind that is that I photocopied my own paintings, assembled new pictures from this and then revised them again.

 

P.S.: So this results in working in several layers. You place one layer over another and every picture is actually another layer over the previous picture.

 

C.P.: Perhaps you could say that I ultimately work on a single picture, or to exaggerate it, that all pictures are sketches for an idea that I cannot formulate either verbally or in painting.

 

P.S.: And yet you start a new picture again and again. You don't just keep painting the same picture on a canvas, but rather you repeatedly arrive at a stage, where you regard the painting as finished. What I find interesting here is that the source you draw from are your own paintings; so there are no other sources, except for the original one: that of landscape painting. Now it is a matter of "working on and on" from one picture. An obvious question, however, is whether you also draw inspiration from scientific observations.

 

C.P.: I use a great deal as inspiration, an article about order and chaos or taking a walk through the fish market in Venice; yet neither the one nor the other leads to a concrete translation into a picture. The things I pick up influence one another in some way and then come forth in the form of pictures.

 

P.S.: Unlike your paintings, the kinetic objects seem to have something laconic about them. You use old, cast off electric motors, work with wire, and integrate snips from your pictures. These works seem to be marked by an almost mechanical planning, because they also do something, are capable of something.

 

C.P.: Although this is a very spontaneous planning. I don't start by thinking that I want to build an object that works in a certain way, but rather I just have some parts and start putting them together.

 

P.S.: Do you always strive to avoid planning in this way?

 

C.P.: I wouldn't say that I consciously want to avoid it, but it is not something I strive for. I like letting my work take its course and not forcing it to do something for me.

 

P.S.: But a certain degree of planning is necessary in public space.

 

C.P.: That has something to do with my relationship to architecture. The spatial reference is important to me and I am more and more interested in creating paintings or works for concrete situations.

 

P.S.: In which tradition within painting do you see yourself? Maybe tradition is not quite the right word here, but I do mean tradition, because you move in an area that has long been an exciting medium. Who do you feel close to in your work?

 

C.P.: For a long time I imagined that I had to keep my work free from information and not be concerned with art history. In the meantime, I think that might have been a mistake, but it was probably right for me at the time. I wanted to do my own thing. Naturally there is a certain egocentrism inherent to my work, otherwise it would not be possible to go on as an artist, and I would not be able to spend eight to twelve hours a day working alone in my studio.

 

P.S.: That is what I was referring to when I said that you have taken up a very traditional way of making art, also especially within painting, in the way you proceed today. But this doesn't mean it always has to stay that way, does it?

 

C.P.: I am actually always trying to continuously expand the scope of my work. To go back to the question of tradition and artist colleagues, though: for me, those are artists like Richard Diebenkorn, Mark Rothko or Edward Hopper, so mostly abstract American painting. And in addition to artists who are not so old, I am also fascinated by Ross Bleckner, Jean Scully or the African artist Romuald HazoumË, who creates sculptures from found objects. He once said: "I can look at things, and I know what they want to become." In addition, he is also a voodoo priest.

 

P.S.: There is also something about the kinetic objects that is not exactly pleasant. There is something quavery about them.

 

C.P.: Yes, they have a certain nervousness. A visitor to the studio recently characterized  them with a wonderful sentence: "Like a little child demanding attention."

 

P.S.: Now we come to the most important question. Did the birth of your son leave any traces in your work?

 

C.P.: I started with the kinetic objects after the birth of my son. I think they somehow have something to do with that.

 

P.S.: Do you draw from your sensations and feelings?

 

C.P.: In painting, certainly. But that was triggered less by my momentary state of mind, and more by the fact that through the pregnancy, birth and presence of the child, I reflected very strongly on my life, my own childhood, my own adolescence. There may be a link here, in that the kinetic objects are made of dismantled radios, cassette recorders or answering machines, and they have a playful aspect to them.

 

P.S.: Did you take objects apart when you were a child?

 

C.P.: Of course I did. I took them apart and couldn't put them back together again. I would have liked to put them back together again, but it just didn't work. In my parents' attic there are probably still boxes full of dismantled appliances. I dragged certain parts around with me for years without knowing what I would do with them.

 

P.S.: Taking a radio apart is diving into an electronic world - into the hardware - and it brings certain optical structures to light that you would not otherwise see; printed circuits, for example.

 

C.P.: It is an unfamiliar world that I don't know about. I can solder things together, I know simple circuitry, but I don't know about electronics. What is exciting about taking things apart is that I recognize certain structures that I know from somewhere else and have translated into pictures.

 

P.S.: Open it up, look inside, stick something in, look again to see what else is possible, look to see if it still twitches.

 

C.P.: This trash aspect is consciously used in the kinetic sculptures. I could work harder and build cleaner objects, but I'm not interested in that. I am more interested in this charged effect, seeing if it still works or not, and if it is working, how long it will keep going.

 

P.S.: I am especially interested here in this contrast between the objects and the pictures. Because they will stop functioning at some point, the objects have a limited duration, whereas the pictures have a certain claim to eternity. They are made well, consist of good material, and are based on a proven system.

 

C.P.: That was also the point of why I started with the works on photocopies. Painting pictures continues to fascinate me. Working with colors fascinates me, more and more also with colors that are not beautiful, and creating this tension. With these works, the result is not simply a picture as a painted picture, but the pictures are duplicated - and that with one of the most common methods, an office copy machine. The fact that I chose transparent paper rather than normal copy paper has to do with the sensual fascination of the material. This also provides a broader scope, you can work on both sides, put layers on top of one another, create space and depth.

 

P.S.: When I picture one of your normal exhibition settings, there are the pictures that you can look at on the one hand, and on the other the objects that have something quavery, nervous about them and make noises. As a viewer, I find myself in two different situations. Does this involve the overall situation of an exhibition, maybe breaking up the viewer-picture situation?

 

C.P.: In an exhibition, I can place the works in a spatial and optical relation to one another. Although this relation is there in the studio, the only person who knows it is me. Otherwise, I have no opportunity to set my works in a scene. Unless I show them to a visitor in the studio. Yet that works differently, it runs like a film, one picture after another.

 

P.S.: Were the objects also created under the aspect of introducing an irritation into the traditional exhibition setting of painting? 

 

C.P.: That wasn't until later. The first ones were made because of a certain playful urge - more or less by chance. I worked with photocopies and hung a paper coated with glue and hung on a wire. I didn't pay much attention to the whole thing for a long time. Then at some point I noticed that it is good, that there is a lot in this thing and that it is a completely different presentation of the work. When I pick up works on paper, especially when they are already framed, I can't get away from the idea that they are paintings. Without additional information, it is not clear that these are photocopies and that they could not have been created without the pictures painted before. These are pictures that will probably hang individually in living rooms or other rooms at some point and no longer have any relation to one another.

With the objects I am able to take the work out of this convention. And the longer I worked on them, the more fascinating it became. I think being fascinated yourself is a good way of approaching the theme of art.

 

P.S.: Good, then let's leave it at your own fascination.

 

C.P.: I hope that other people are fascinated, too.